Koffein

Koffein 

Der berühmte Wachmacher Koffein ist eine in der Natur vorkommende chemische Verbindung die sich in vielen uns bekannten Pflanzenarten wie Kaffee, Tee, Kakao oder Kolanüssen finden lässt. Die stimulierende Wirkung auf den eigenen Körper kann dabei jedoch sehr unterschiedlich sein und hängt von vielen Faktoren ab. Alter, Körpergewicht oder der allgemeine Gesundheitszustand sind nur ein paar Parameter, die unsere persönliche Koffeinempfindlichkeit beeinflussen können. Im Durchschnitt beginnt die Wirkung nach ca. 15 bis 20 Minuten und hält zwischen 3 bis 6 Stunden an.

Geschichte

Viele kennen Johann Wolfgang von Goethe als großen Dichter und Denker seiner Zeit, aber nur wenige wissen um seine Liebe zur Naturwissenschaft. So war es auch Goethe der den damals noch jungen Apotheker Dr. Friedlieb Ferdinand Runge im Jahre 1819 dazu brachte, die stimulierende Wirkung des Kaffee genauer zu untersuchen und das darin enthaltene Koffein zu isolieren. Die frühere Unterscheidung zwischen Koffein aus Kaffee und Teein aus der Teepflanze ist dabei vor allem auf die unterschiedliche Wirkung zurück zu führen. Während sich das Koffein aus dem Kaffee eher wie ein sehr impulsiver Energieschub anfühlt, wirkt das im Tee gebundene Koffein viel langsamer und ruhiger. Chemisch gesehen sind beide Koffeinquellen gleich. Tee enthält jedoch zusätzlich noch L-Theanin. Diese Aminosäure wirkt dem Koffeineffekt des Tees entgegen und hat eine entspannende Wirkung auf den Körper. Bei dem Fermentationsprozess in der Teeproduktion wird ein Teil des L-Theanin abgebaut. Deshalb ist die Konzentration des L-Theanin im schwarzen Tee nicht mehr so hoch ist wie im grünen.  

Wirkung von Koffein

Wenn unser Körper arbeitet und Leistung erbringt, feuern die Neuronen in unserem Gehirn und signalisieren unserem Körper „wach bleiben“. Als Nebenprodukt dieses Prozesses wird Adenosin entwickelt. Dieses organische Molekül setzt sich, nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, an die für Müdigkeit vorgesehenen Rezeptoren der Neuronen. Dort angedockt verhindert es die Ausschüttung stimulierender Stoffe wie Dopamin und sorgt zusätzlich dafür, dass sich die Blutgefäße erweitern, der Blutdruck sinkt und die Herzfrequenz verringert sich. Die Folge daraus: wir werden müde.

Chemisch gesehen sind sich Adenosin und Koffein sehr ähnlich. Beide Schlüssel passen also in das gleiche Schloss. Wird dem Körper Koffein zugeführt, setzt es sich an die für Adenosin vorgesehenen Rezeptoren und blockiert diese. Die Folge daraus: wir fühlen uns wach und leistungsfähiger. Entgegen der landläufigen Meinung jedoch, dass Koffein wach macht, ist es korrekter zu sagen, dass Koffein die Müdigkeit lediglich verzögert. 

Fazit:

Koffein ist weitaus komplexer und hat mehr Wirkung auf unseren Körper als wir auf den ersten Blick erwarten. Wer sensibel gegenüber Koffein ist, braucht deswegen aber nicht auf den Genuss von Kaffee und Tee zu verzichten. Dank moderner Verfahren können Rohkaffeebohnen und Teeblättern das Koffein fast komplett entzogen werden. 

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